Der Aufbau der Kristallgitter von Lasurit und von Zeolithen
Lasurit gehört wie die verwandten Zeolithe zu den Alumosilicaten. Deren Grundeinheiten sind [(Al,Si)O4]-Tetraeder. In den kubischen Mineralien Lasurit und Zeolith sind die Tetraeder so angeordnet, dass deren Al- bzw. Si-Atome jeweils eine der 24 Ecken eines abgestumpften Oktaeders bilden. Dieser kubische Grundkörper besteht aus 6 Quadratflächen und 8 Sechsecken.
Bild 1: Abgestumpftes Oktaeder
Das Lasuritgitter
Die abgestumpften Oktaeder sind untereinander über ihre 6 Quadratflächen verknüpft, und
zwar so, dass jeweils zwei abgestumpfte Oktaeder eine Fläche gemeinsam haben. Damit bildet sich
zwischen jeweils acht abgestumpften Oktaedern ein Hohlraum. In diesen Hohlräumen befinden sich die
farbbildenden S3¯-Ionen.
Bild 2
Der regelmäßige Aufbau führt letztlich zu dem kubischen Habitus des
Lasurits, den man (wenn auch äußerst selten) kristallisiert als Rhombendodekaeder
vorfindet.
Bild 3: Kristalle von Lasurit. Der große Kristall ist 6 cm lang
(Foto: Blume)
Zeolithgitter
Wenn die abgestumpften Oktaeder durch vier Bindungen über die Quadratflächen verknüpft sind,
ohne dass sie die Flächen gemeinsam haben, haben wir das Bauprinzip der
Zeolithe (in diesem Fall Zeolith A).
Bild 4
Zeolithe sind hochadsorptive Alumosilicate. In deren größeren Hohlräumen („Leer“ in Bild 5) lagern die
adsorbierten Moleküle z. B. von Wasser oder von Kohlenstoffdioxid. Auch organische Moleküle wie Kohlenwasserstoffe
oder Metall-Ionen können hier eingelagert werden.
Das folgende Bild zeigt ein eher ungewöhnliches Modell für Zeolithstrukturen. Wer genau hinsieht, erkennt, dass es sich um Bodenplatten aus Verbundsteinen handelt.
Bild 5: Bodenplatten als Modell für Zeolithstrukturen
(Foto: Blume)