Süßwasser ist rar
Dass Wasser Mineralien löst, hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Existenz von
Pflanzen und damit auch auf die von Tieren. Es hat für die Menschheit
merkwürdigerweise Wassermangel zur Folge!
Betrachten wir das Bild der Erdkugel. 2/3 ihrer Oberfläche sind von Wasser bedeckt.
Das sind ungefähr 1,5 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Davon bestehen aber 97 %
aus Salzwasser! Das kann niemand trinken oder technisch nutzen.
Wie kommt es zu dem hohen Salzgehalt?
Die Flüsse, die in die Meere münden, haben als Süßwasser dennoch eine ständige,
wenn auch kleine Salzfracht ins Meer zur Folge. Das Meerwasser verdunstet ständig und die
Salzkonzentration steigt auf diese Weise kontinuierlich an.
Je nach Menge der gelösten Salze sprechen wir von Süß- oder Trinkwasser
bzw. Salz- oder Meerwasser.
Süßwasser, das als Trinkwasser verwendet werden kann, enthält etwa 0,5 g/l an
gelösten Salzen. Besonders angenehm sind als Geschmacksbildner Calcium-Ionen.
Meerwasser enthält dagegen im Mittel 35 g/l an Salzen. Vorrangig findet man
darunter Natrium-Ionen, die ein Drittel der Masse ausmachen. Sie sind zusammen mit
den Magnesium-Ionen für den bitteren Salzgeschmack von Meerwasser
verantwortlich.
Die Menschheit benötigt z. Z. 5.000 km3 pro Jahr an Wasser von Trinkwasserqualität.
Die weitaus größte Menge des Süßwassers, nämlich 70 %, verbraucht die Landwirtschaft. Die
Industrie hat einen Anteil von 20 %, den Rest von 10 % teilen sich die Menschen für Haushalts-
und Kleingewerbezwecke. Dabei ist der Verbrauch höchst unterschiedlich. Der der Schweizer liegt
bei 270 l/Tag. Die Deutschen verbrauchen in ihren Haushalten täglich 128 Liter - pro Person. Das scheint gar
nicht so viel zu sein. Von den 3 % Süßwasser (35 Mio. Kubikkilometer) können jedoch nur 0,2 %
als Fluss- oder Seewasser direkt genutzt werden. Das sind rund 105.000 Kubikkilometer. Erinnern
wir uns, dass das weitaus meiste Süßwasser als Reinwasser im Eis der Polkappen und
Gebirgsgletschern gespeichert und für uns unzugänglich ist!
Dazu kommt, dass zuviel Süßwasser verschmutzt wird. Statt es zu trinken, wird es zu
Reinigungszwecken oder technisch genutzt. Es kostet viel Zeit, Arbeit, Energie und
Geld, um es wieder zu reinigen.
Lies hierzu:
Der tägliche Wasserverbrauch
Der tägliche Wasserverbrauch einer Person ist von 145 l (1990) bis heute auf 128 l abgesunken.
Bei der Berechnung wird auch das Kleingewerbe mit einbezogen. Ausgenommen ist die Industrie mit ihrem
teilweise sehr hohen Verbrauch. Die Verbrauchszahl von 128 l pro Tag und Person setzt sich wie folgt zusammen:
Baden, Duschen, Körperpflege | 46 |
Toilettenspülung | 35 |
Wäschewaschen | 15 |
Geschirrspülen | 8 |
Raumreinigung, Autopflege, Garten | 8 |
Trinken, Kochen | 5 |
Kleingewerbe | 11 |
Summe | 128 l |
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Bild 1 (Foto: Blume) |
Wasserverbrauch und Produktion
Ein Mensch benötigt 3 l am Tag, verbraucht aber 130 l. Ein Laubbaum schafft es auf 500 l.
Zum Wachstum bis zur Reife benötigt 1 ha Getreide 175 000 l im Jahr.
Bemerkenswert ist, wie viel Wasser bei industriellen Verfahren verbraucht wird.
Für 1 hl Bier wird 1 m3 Wasser benötigt. Der Bierverbrauch liegt in Deutschland
momentan bei 131 l pro Einwohner und Jahr.
Hier weitere Zahlen:
1 t Stahl | 20 m3 |
1 t Benzin | 70 m3 |
1 t Zellstoff | 550 m3 |
1 t Papier | 500-1500 m3 |
1 kg gefärbtes Garn | 2,5 m3 |
1 Auto | durchschn. 380 m3 |
Die industriellen Zahlen relativieren sich, da das meiste Wasser mittlerweile durch innerbetriebliche Kreisläufe mehrfach genutzt wird.
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Bild 2 (Foto: Blume) |
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