Wie das Wasser auf die Erde kam und vor allem: Weshalb es auf ihr blieb

Experimente:
Versuch: Erhitzen von Salzhydraten
Versuch: Was beim Verbrennen von Brennstoffen entsteht


Wasser ist Bestandteil der Materie, aus dem sich das Sonnensystem gebildet hat. Es war sicherlich schon vor der Entstehung der Erde im Sonnensystem vorhanden. Man diskutiert deshalb auch, dass das Wasser in der Frühzeit durch Einschläge von Kometen, die man treffend als tiefgefrorene, gigantische Schnellbälle beschreibt, auf die Erde gekommen ist. Die Kometen umkreisen zu Millionen als Oortsche Wolke unser Sonnensystem. Es gibt Forscher, die glauben, dass viele Kleinkometen auch heute noch ununterbrochen auf die Erde treffen und in der hohen Atmosphäre verdampfen.

Hinzu kommt der Vulkanismus. Die Erde hat einen großen Teil ihres Oberflächenwassers im Verlaufe ihrer geochemischen Evolution förmlich ausgeschwitzt. Denn im Gestein ist Wasser in den Mineralien gebunden und wird beim Erhitzen abgegeben. Auch heute noch werden bei Vulkanausbrüchen ungeheure Mengen an Wasserdampf freigesetzt. Das zeigt das folgende Bild.

Wasser entsteht aber auch bei der Verbrennung von Biomasse und fossilen Rohstoffen wie Kohle oder Erdöl oder Erdgas.

CH4 + 2 O2 ———> CO2 + 2 H2O    /exotherm

Dies geschieht im Rahmen des globalen Wasserkreislaufs. Denn die Pflanzen haben das Wasser ja zuvor mit Hilfe der Fotosynthese zusammen mit CO2 chemisch in den Kohlenhydraten fixiert.


Die Besonderheit der Erde im Sonnensystem
Es ist nicht nur wichtig, dass das Wasser auf die Erde kam. Wie wir hörten, gibt es das Wasser ja im ganzen Weltall und insbesondere im ganzen Sonnensystem. Für das Leben gibt es ein paar Einschränkungen:
Wasser muss auf dem Planeten bleiben und dazu noch (um Leben überhaupt zu ermöglichen) im flüssigen Zustand! Hatte jeder Planet die Chance dazu? Das war nur bei der Erde der Fall.
Der Grund ist: Die Erde hat gerade die richtige Entfernung zur Sonne. Deshalb ist die Erde nicht zu heiß und nicht zu kalt. Außerdem ist die Erde gerade schwer genug, um aufgrund ihrer Massenanziehung das Wasser am Entweichen in den Weltraum zu hindern.
Ganz anders die anderen Planeten: Der Merkur ist zu nahe an der Sonne und ist deshalb zu heiß. Die Atmosphäre der Venus enthält vielleicht noch etwas viele hundert Grad heißen Dampf. Auf den großen Gasplaneten (Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun) sowie beim entferntesten Planeten Pluto ist das Wasser tiefgefroren. Der erdähnliche Mars ist zu klein, als dass er alles Wasser, das es früher zweifelsfrei auf ihm gab, lange festhalten konnte.
Viele Leute leiten daraus her, dass das Leben auf der Erde im Weltall einmalig sei. Dafür spricht einiges. Zwar gibt es nachweislich auch viele andere Planetensysteme; aber so viele Zufälle auf einmal sind wie ein riesiger Lottogewinn!

(Foto: Blume)


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Letzte Überarbeitung: 07. Februar 2005, Dagmar Wiechoczek