Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 252
zurück        vor

1416
F: Ich habe das Problem, dass mir in Autos die nach Kunststoff riechen, oftmals sehr schlecht wird. Ich habe den Eindruck, dass neuere Autos dieses Problem noch stärker haben. Dennoch gibt es auch neue Autos, bei denen man kaum was davon merkt (Picasso C4, S-max,...) Beim Opel, Toyota,.. hingegen riecht man es sehr stark
Verwenden die andere Kunststoffe ?

Worauf muss man achten um dieses Problem zu minimieren ?
Kann man es selber ausdampfen indem man das Auto in die Sonne stellt und noch zusätzlich einheizt ?
Sind diese Stoffe gesundheitsschädigend oder gewöhnt man sich mit der Zeit ?
Wissen die Autohersteller überhaupt von diesem Problem und was tun sie dagegen ?
Was kann ich sonst noch tun ?


A: Übler Geruch ist ein allgemeines Problem bei neuen Autos. Denn in Autos werden mittlerweile Unmengen von Kunststoffen und Klebstoffen eingesetzt, deren Monomere, Zusatzstoffe und Lösemittel lange nachduften. Vor allem, wenn das Auto in der Sonne steht oder technisch lokal erhitzt wird, wie im Heizungsbereich, fällt das Stinken im Innenraum auf. Wir hatten früher auch solche Autos: Meine Eltern schworen dummerweise auf Opel, und der stank damals schon derartig süßlich, dass meiner Schwester regelmäßig schlecht wurde und wir alle paar Kilometer zwecks Erbrechens anhalten mussten…
Man kann dagegen eigentlich nichts tun. Man muss es aussitzen und ansonsten viel lüften. Ob die Stoffe gesundheitsschädlich sind, muss von Fall zu Fall geprüft werden.
Es soll nicht arrogant klingen: Seit ich einen Wagen mit Ledersitzen und Holzvertäfelung fahre, ist das Problem vorbei.
Was die Autohersteller dagegen unternehmen? Bei Daimler-Benz gibt es olfaktorisch geschulte Spezialisten, die in Autos Geruchsquellen aufspüren und im positiven Fall über notwendige Änderungen nachdenken. Das machen wohl nicht alle Hersteller.

Mein Tipp: Sie sollten sich beim Hersteller Ihres Autos beschweren. Oder machen Sie Druck durch Ihre gezielten Hinweise auf einschlägigen Mecker-Webseiten zu diesen Autos.


1417
F: Heute rief eine Mutter an und berichtete, dass sie die Kuscheltiere ihrer Kinder, die mit kleinen Batterien versehen sind, versehentlich gewaschen (bei 30 Grad wegen Läusen) hat. Sie fragt, ob bei dem Waschgang die Batterien ausgelaufen sein können und nun im Fell der Tiere schädliche Stoffe sein könnten. Sie berichtete, dass die Batterien noch funktionieren würden.


A: Batterien sind mechanisch eingekapselt und ihre Kunststoffe sind verschweißt, um zu verhindern, dass ihre im Allgemeinen giftigen und/oder ätzenden Chemikalien auslaufen. Das Gleiche gilt glücklicherweise auch für die umgekehrte Richtung…
Also keine Sorge. Vor allem nicht bei 30 °C! Aber demnächst besser aufpassen. Die Dame muss ja nicht die thermische Belastungsgrenze für ihre Batterien ausloten.


1418
F: Betreff: Buttersäureanschlag
Ich habe Ihren Beitrag im Internet zur Buttersäure (C4H8O2; farblose, unangenehm stinkende Flüssigkeit) gelesen. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. In meinem Ladenlokal wurde am vergangen Donnerstag ein Buttersäureanschlag verübt. Die Buttersäure wurde auf dem Fliesenboden verteilt. Wir haben schon alle möglichen Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel ausprobiert, jedoch keines hilft. Welche Maßnahem kann man ergreifen um den Geruch zu neutralisieren?


A: Gegen Buttersäure helfen Alkohol und Alkalien. Gut, dass es Fliesen sind. Zunächst einmal stellen Sie eine nicht zu verdünnte Sodalösung her. Keine Natronlauge nehmen, weil die die Fliesen schädigen kann. Handschuhe tragen! Zur Soda geben Sie soviel Alkohol/Brennspiritus, dass die Lösung etwa 25%ig wird. Damit wischen Sie die Fliesen ab. Gut lüften! Alkoholdampf ist brennbar.

Es kann lange dauern, bis die letzten Geruchsspuren weg sind. Versprühen Sie ab und zu Febreze ® oder ähnliche Geruchskiller. Die „tüten“ den Geruch ein (-> Webseite).


1419
F: Ich hätte eine Frage an Sie, vielleicht können Sie mir weiterhelfen!
Zuvor eine kurze Erklärung: Wir lassen Schimmelpilze auf einem Nährmedium wachsen. Für spätere Analysen benötigen wir die vollständige möglichst saubere Pilzbiomasse, daher befindet sich zwischen dem Pilz und dem Medium eine Folie die verhindert, dass die Hyphen des Pilzes in das Medium wachsen. Diese Zellophanfolie wird vor ihrer Verwendung für 5 Minute in 1%iger KOH–Lösung gekocht um sie für die Nährstoffe durchlässig zu machen. Was geschieht bei diesem Prozess mit der Folie auf chemischer Ebene.


A: Cellophan ist nichts anderes als Regeneratcellulose, vielleicht mit Weichmachern versetzt. Die Laugenbehandlung bewirkt im Wesentlichen nur, dass die Cellulose aufquillt und somit besser durchlässig wird. Sie müssen sie nach dem Kochen in KOH aber gut ausspülen!


1420
F: Was ist der Unterschied zwischen farblos und weiß?


A: Beide Eigenschaften besagen zunächst einmal nur, dass von der betroffenen Materie kein sichtbares Licht absorbiert wird, dass sie also mit dem Licht nicht wechselwirkt.
Farblos sagt man vor allem bei transparentem Material wie z. B. einem Kristall oder einer Salzlösung, durch welche Licht hindurchgeht, ohne absorbiert zu werden. Materie ist dagegen weiß, wenn von ihr alles Licht reflektiert wird, wie z. B. von Milch oder einem Kleiderstoff. Dabei kann ein und derselbe Stoff gleichermaßen farblos und auch weiß sein. Ein Bergkristall z. B. ist farblos; Bergkristallpulver ist weiß. Im ersteren Fall überwiegt der Effekt der Lichtdurchlässigkeit, im zweiten Fall der Effekt der Reflektion aufgrund der vielen kleinen Kristallflächen des Kristallpulvers.

Zurück zur Startseite


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 19. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek