Verwendung von Cellulose

Experimente:
Versuch: Veraschen von Papier
Versuch: Nachweis von optischen Aufhellern in Papier
Versuch: Nachweis von Aluminium-Ionen in Papierasche
Versuch: Leimen von Papier mit Harzsäuren
Versuch: Aluminiumsalze reagieren sauer
Versuch: Nachweise für Holzschliff im Papier
Versuch: Herstellung von Pergamentpapier
Versuch: Gucosedarstellung aus Cellulose (Holzverzuckerung)
Versuch: Herstellung einer Folie aus Celluloseacetat


Papier ist im Allgemeinen mehr als Cellulose. Es enthält z. B. viele mineralische Begleitstoffe, die man beim Veraschen von Papier als Rückstand erhält (-> Versuch).

Vermischt man den Zellstoff mit Wasser zu einem Brei und fügt man Füllstoffe wie Bariumsulfat und Bindemittel zu, erhält man nach Ausstreichen und Trocknen Papier. Dieses enthält oft zusätzlich Farbstoffe und optische Aufheller (-> Versuch). Im Allgemeinen wird Papier noch mit Alaun (-> Versuch) und Harzsäuren (-> Versuch) geleimt, um das Auslaufen von Farben und Tinte zu verhindern.
Das seit Mitte des letzten Jahrhunderts verwendete Aluminiumsulfat ist ins Gerede geraten, da es hydrolytisch Schwefelsäure bildet, welche die Papierstruktur zerstört (Büchersterben in Bibliotheken); z. B.:

Der Grund hierfür ist, dass Al3+-Ionen Kationensäuren sind, die Protonen aus dem Wasser freisetzen (-> Versuch). (Dies spielt auch eine wichtige Rolle bei zunehmender Bodenversauerung durch Fe- und Al-Ionen.) Aber auch die Alaun-Kristalle wirken mechanisch bei der Zerstörung mit.

Zeitungspapier ist Cellulose, der man bis zu 90 % Holzschliff zumischt (-> Versuch). Pergamentpapier erhält man durch Nachbehandlung mit konzentrierter Schwefelsäure (-> Versuch).

Man kann den Holzzellstoff auch zur Herstellung billiger Kleidung verspinnen. Leinen und Baumwolle sind dagegen Zellstoffarten mit längeren Cellulosefibrillen. Sie sind Ausgangsmaterial für hochwertige Kleidung und hochwertiges Kanzleipapier.
(Ausführlichere Informationen zum Aufbau von Papier vgl. Papierrecycling.)

Weitere Möglichkeiten zur Celluloseverwendung

  • Hydrolyse (Holzverzuckerung, -> Versuch [6])

  • Baustoffzusatz

  • Kunststoffe und Zusatzstoffe auf Cellulosebasis:
    1. Regeneratcellulose (mit Weichmacher: Cellophan)
    2. Celluloseacetat (aus Cellulose und Essigsäureanhydrid), -> Versuch
    3. Cellulosenitrat (-> Celluloid)
    4. Celluloseether, z. B. Methylcellulose, CM-Cellulose
       ->Baustoffe (Zement, Moltofill), Wasch- und Lebensmittel.

  • Weitere Texte zum Thema „Papier“


    Literatur


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    Letzte Überarbeitung: 24. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek