Was es sonst noch so gab...
Merkwürdiges aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 81
zurück        vor

396 Kein Ahorn
F: Vorab herzlichen Glückwunsch zu Ihrer wirklich gelungenen Website! Sie hat uns sehr bei dem Botanikreferat meiner Tochter unterstützt.

Auf der Site dc2/tip/10_03.htm stellt das Photo "Bild 4 - rotes Ahornlaub" jedoch keinen Ahorn dar, sondern eine Roteiche, oder auch amerikanische Eiche genannt (Quercus rubra).

Vielleicht ist ja dieser kleine, botanische Hinweis von Interesse.


A: Danke für die nette Mail!

Dass mir das passiert ist mit dem Ahorn! Sie haben natürlich Recht. Ich sehe Roteichen jeden Tag bei unseren Wanderungen durch den Teutoburger Wald oder durch die Sennelandschaft und müsste deshalb den Unterschied kennen...

Ich vermute, dass da ein Bild gegen ein anderes ausgetauscht wurde, ohne dass auf die Legende geachtet wurde.


397 Betreff: Versuch: Gewinnen von Zucker aus Zuckerrüben
F1: Bezugnehmend auf den og. Versuch habe ich meine Probleme.

Frage: Haben Sie Erfahrungswerte zu Zeit- und Mengenangaben?
In 30 Minuten ist das mit meinen Schülern nicht zu schaffen. Das Reduzieren im Wasserbad ist bei uns nicht erfolgreich und so kommen wir nicht zum Kristallzucker.

Ich bin sehr an einem sichtbaren Erfolg des Versuches für die SuS interessiert, da wir am Linken Niederrhein wohnen und bei uns die Rüberkampagne läuft, sprich die Kinder haben direkten Bezug zum Versuch. An einer schnellen Antwort wäre ich sehr interessiert.


A1: Das, was Sie sich vorgenommen haben, geht so nicht. Allein das Heiß-Extrahieren der Rüben dauert lange. Man erhält im Allgemeinen als Laie einen braunen Sirup, den man im Supermarkt unter der Bezeichnung „Rübenkraut“ kaufen kann.

Dieser Sirup muss zunächst aufwendig gereinigt werden, da die braunen Stoffe die Kristallbildung stören. Die Einleitung der Kristallisation der nun mehr farblosen Zuckerlösung ist ebenfalls eine große Kunst.

Als Kind habe ich erlebt, wie Zucker gemacht würde: Da haben meine Eltern und Mitarbeiter über Nacht in der Waschküche zwei Zentner Zuckerrüben in leckeren Sirup "verwandelt". Das Haus roch dabei gar nicht gut… Erst wenn der braune Sirup lange in den Tonkrügen stand (einige Jahre!), kristallisierte auch der Zucker aus.

Vielleicht können Sie sich mit den Zuckerherstellern Ihrer Region zusammentun, um über eine schulmethodische Umsetzung zu diskutieren.


F2: ... danke für die schnelle Antwort.
Was ich aber nicht verstehe, ist der Zeitansatz: "Schülerversuch 30 Minuten". Worauf bezieht sich diese Zeitangabe?


A2: Mir ist erst jetzt klar geworden, dass Sie sich auf einen Versuch aus unserer Webseitensammlung beziehen. Es wäre deshalb hilfreich gewesen, wenn Sie die URL gleich angegeben hätten. Ich habe mehrere Tausend Webseiten zusammengestellt, davon ca. 1.500 Experimente. Da kann ich nicht alle im Kopf haben.

Die 30 Minuten beziehen sich auf die tatsächlich zu leistende Laborarbeit. Die Zeit kann natürlich je nach Vorkenntnissen, experimentellen Fähigkeiten, Vorbereitungen (…) variieren. Dazu kommt natürlich noch die Wartezeit zur Kristallisation von mindestens 2 Tagen.

Genaue Angaben zu den Mengen kann man ebenfalls nicht geben. Das ist typisch für solche Naturstoffpräparate.
- Einzusetzende Menge an Rüben: Die Späne sollten von den 200 ml Wasser zu bedecken sein.
- Wie viel Zucker Sie erhalten, hängt vom Zuckergehalt der Rüben ab.
- Zur Aktivkohle: Man nimmt so viel, dass die Lösung farblos und klar wird. Zur Not muss man diesen Schritt wiederholen.

Ich würde den Kopf nicht sofort in den Sand stecken und etwas herumprobieren.


398 Betreff: Ihre Eisblumen- und anderen Winterseiten: sehr sehr toll!
F: In Erinnerung an die früheren Eisblumen- und Schneefotos (mit Spiegelreflexkamera) meines Vaters, der Oberstudienrat für Chemie, Physik und Mathematik war (gestorben 2006 mit 95 J.) und der selbst auch zuhause Kristalle gezüchtet hat (besonders aus Kupferverbindungen, von mir laienhaft bemerkt, diese schönen türkisfarbenen), bin ich auf Ihre so schönen und interessanten Internetseiten geraten und möchte Ihnen einfach mitteilen, wie begeistert ich bin! Ich fand auch schon immer den Aufbau von Schneeflocken und Eiskristallen interessant, und beim üblichen Sonntagsjogging durch Wald und Felder am letzten Sonntag schien die Sonne, und ich fand wieder, dass auch Diamanten das Glitzern von Eiskristallen nicht übertreffen können.


A: Danke für Ihre nette Mail. Meine Frau und ich wandern - wenn es geht - jeden Tag durch unsere schöne, gegenwärtig verschneite Umgebung - obwohl wir momentan meistens vorher ganz schön viel Schnee wegschaufeln müssen, um überhaupt aus dem Haus zu kommen. Am schönsten finden wir das Kammeis. Das erkennt man, wenn der Schnee weggetaut ist und es nachts sehr kalt bleibt.


399 Exakte Nomenklatur angemahnt
F: Wäre es möglich, dass bei Ihrer Anleitung zur Herstellung des Benedict Reagenz versehentlich von Kupfer(II) sulfat - statt von Kupfersulfat(II)pentahydrat (oder "blauem" Kupfersulfat) die Rede ist?


A: Danke für den Hinweis. Meine Webseiten sollen keine langweiligen, mit exakten chemischen Bezeichnungen gespickten Lehrbuchtexte sein.

Zunächst einmal weiß doch wohl jeder, dass man zur Herstellung von wässrigen Lösungen nicht wasserfreies („weißes“) Kupfer(II)-sulfat verwendet.

Nun zur Benennung: Im Labor ist es üblich (vor allem, wenn es sich um wässrige Zubereitungen handelt), statt Kupfersulfat(II)-pentahydrat kurz Kupfersulfat oder auch nur CuSO4 zu sagen. Manche sprechen sogar noch von Kupfervitriol…

Gleiches gilt übrigens für andere Verbindungen. Klassiker der konträren Diskussionen sind die Oxide des Kohlenstoffs. Puristen unter den Lehrern und Lehrerinnen mahnen bei mir immer wieder an, doch bitteschön durchgehend zungenbrecherisch Kohlenstoffmonooxid (wohlgemerkt mit zwei o) und Kohlenstoffdioxid zu sagen. Über diese für Schulen offenbar verbindlichen umständlichen Benennungen hat sich sogar der Verband der Deutschen Chemiker im Rahmen der Besprechung eines Chemie-Schulbuchs mokiert.

Schüler dürfen meiner Meinung nach ruhig Kohlenmonoxid (mit einem o) oder Kohlenoxid bzw. Kohlendioxid sagen. Oder sogar von CO oder CO2 sprechen. Aber CO2 bitte auf keinen Fall mit Kohlensäure benennen lassen!

Ich werde Ihre Anregung aber aufnehmen und das gelegentlich ändern.


400 Danke!
F: Ich habe gerade spontan Lust verspürt, mich bei Ihnen für Ihre wunderbare Chemieseite zu bedanken. Für einen jungen Chemielehrer wie mich ist Ihre Seite wertvoller als jedes Lehrbuch. Ich kenne zudem kaum einen Chemielehrer, der nicht hin und wieder auf Ihrer Seite vorbeischaut. Machen Sie weiter so!

Freundliche Grüsse aus der Schweiz (...)


A: Danke für Ihre nette Mail. Jetzt macht mir die Arbeit noch mehr Spaß...

Wenn Sie irgendwelche Anregungen haben, würde ich mich freuen, wenn Sie sich melden würden.

Zurück zur Startseite


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 29. September 2013, Dagmar Wiechoczek