Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 399
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F1: Ich hätte gern gewusst, warum Ascorbinsäure ständig mit Vitamin C gleichgesetzt wird. Es gibt doch eigentlich Unterschiede von den Eigenschaften her. Vitamin C in Kontakt mit Sauerstoff oxidiert (???) doch,.oder wie ich als Laie es sagen würde, sie wird zersetzt und ist damit für den Menschen nicht mehr als gesundes Vitamin C verwertbar.
Ascorbinsäure hingegen wird ja als Konservierungsmittel eingesetzt. Und schützt andere Substanzen vor der Einwirkung des Sauerstoffs.

Das ist doch der absolute Widerspruch. Oder handelt es sich um eine veränderte Ascorbinsäure, die bei der Konservierung eingesetzt wird???

Ascorbinsäure ist ja denn auch nicht so gesund für uns oder??

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich bereits seit vielen Monaten sehr widersprüchliche Aussagen hierzu finde.


A1: Vitamin C ist eine andere Bezeichnung für Ascorbinsäure (chemisch exakt: L(+)-Xylo-Ascorbinsäure). Beide sind stofflich völlig identisch.

Bei der normalen Oxidation wird die Ascorbinsäure nicht „zersetzt“, sondern es entsteht Dehydroascorbinsäure, die enzymatisch zur Ascorbinsäure zurückverwandelt werden kann. Deshalb ist auch die als Konservierungsmittel genutzte Ascorbinsäure für uns eine Vitamin C-Quelle. Das gilt ebenfalls für fettlösliche Ascorbinsäure-Fettsäure-Verbindungen, die zur Konservierung von fetthaltigen Lebensmitteln genutzt werden.

Zur Ascorbinsäure haben wir eine große Webseitengruppe.


F2: Vielen herzlichen Dank für Ihre Erklärung. Ich werde sie noch zweimal lesen müssen, um es genau zu verstehen und um meine Chemiekenntnisse wieder logisch anwenden zu können. Superinteressant. Ein ehemaliger Lebensmittelchemiker hatte es halt ganz anders gesehen und wohl lange Streits mit der Lebensmittelbranche und Ernährungswissenschaftlern ausgefochten und meinte die Lebensmittellobby würde die Wahrheit verschleiern und bewußt Ascorbinsäure mit Vitamin C gleichsetzen. Er selbst könne beweisen, dass es nicht dasselbe sei. Mmmh. Das hatte ich nie ganz verstanden.

Also herzlichen Dank noch einmal für ihre Erklärung und gern schaue ich auch noch einmal auf Ihrer Seite vorbei. Das war auch eine schöne Entdeckung.


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F: Woher kommt der Name „Wolfram“?


A: Es gibt diese Bezeichnung zweimal: Einmal ist es ein deutscher Jungenname und dann der Name eines Metalls.


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F: Der Schornsteinfeger war da und hat aus dem Schornstein Ruß geholt. Da stellte sich ihm und uns die Frage, ob man Schornstein- und Ofenruß wieder in den Ofen geben kann, um ihn zu verbrennen?


A: Prinzipiell kann man das machen. Ruß entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen durch Crackprozesse. Es handelt sich um Kohlenstoff, genau genommen um dessen Modifikation Graphit. Und Kohlenstoff ist bekanntlich brennbar.

Dass Ruß verbrennt, kann man alltäglich beobachten: Verrußte Scheiben von Kaminöfen werden wieder klar, wenn heiße Flammen auftreffen. Erinnert sei auch an die Entrußung von Dieselabgasen: Moderne Diesel-Motoren enthalten Rußfilter, die ab und zu leergebrannt werden.

Allerdings können beim Verbrennen von Ofenruß mineralische Bestandteile als Flugasche und Feinstaub Probleme bereiten.

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Letzte Überarbeitung: 8. März 2016, Fritz Meiners