Ammoniak als Umweltschadstoff

Die gesamte Ammoniakemission des Jahres 1999 betrug in Deutschland 624 000 t. Hauptverursacher der Emission ist mit einem Anteil von 90 % die Landwirtschaft. Die Ammoniakemissionen entstehen durch extensive Düngeranwendung und landwirtschaftliche Tierhaltung. Das wird besonders deutlich, wenn man die höhere Belastung durch Ammoniak in Gebieten mit einer hohen Viehdichte wie im Oldenburger Land betrachtet. Wenn dazu noch Gülle und Stallstroh als Biodünger auf die Felder getragen wird, ist leicht Überdüngung möglich.


Woher stammt die Ammoniakemission?
Ammoniakemissionen entstehen hauptsächlich durch den Verfall von stickstoffhaltigem, organischem Material. Hierbei macht die Zersetzung tierischer Exkremente durch Bakterien und Enzyme einen Großteil aus. Chemisch betrachtet resultiert der Ammoniak aus dem im Urin vorhandenen Harnstoff, welcher bakteriell durch das Enzym Urease zu Ammoniak und Kohlenstoffdioxid reagiert.

(NH2)2CO + H2O ———> 2 NH3 + CO2

Ammoniak geht entweder als Ammonium-Ion in Lösung und gelangt ins Grundwasser, oder es entweicht als Gas in die Atmosphäre. Dort reagiert der größte Teil des Ammoniaks rasch mit anderen Luftbestandteilen aus Verkehr und Industrie letztlich zu Stickstoffoxiden. So entstehen die eigentlichen Umweltschäden.


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Letzte Überarbeitung: 01. Februar 2007, Dagmar Wiechoczek