Wohin mit dem Kohlenstoffdioxid?

Experimente:
Versuch: Kohlenstoffdioxid entsteht bei Verbrennungsvorgängen und Atmung
Versuch: Versuche um Kohlenstoffdioxid und Wasser
Versuch: Thermisches Zersetzen von Carbonaten
Versuch: Gefrieren von Kohlenstoffdioxid


Schadstoffe wie SO2 und NOx lassen sich problemlos weitgehend aus den bei der Energieumwandlung entstehenden Abgasen entfernen. Aber wie steht es eigentlich mit dem CO2, von dem wir ja wissen, dass es beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen und von Biomasse unvermeidlich ist (-> Versuch) und beim größten Problem, dem Treibhauseffekt, eine zentrale Rolle spielt? Momentan bleibt ein jährlicher Überschuss von 3 Milliarden t in der Atmosphäre.

Ganz schlaue Leute meinen: Lasst uns das CO2 aus der Luft durch Einfrieren abtrennen und tiefgekühlt speichern (-> Versuch). Als wenn das nicht besonders viel Energie kosten würde (wie du beim Kühlschrank siehst)! Bei der Gewinnung dieser Energie entstehen zusätzliches CO2 und viel Abfallwärme.

Und was meinst du zum Vorschlag, CO2 ähnlich wie SO2 bei der Rauchgasentschwefelung mit Kalkwasser zu binden? Du hast richtig geraten: Das ist Unsinn. Denn Kalkwasser gewinnt man aus Calciumoxid, und das gewinnt man aus - Kalk, unter CO2-Freisetzung beim Kalkbrennen (-> Versuch).

Kalk brennt man übrigens unter Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdölprodukten. Auch Kunststoffabfälle setzt man neuerdings gern ein. Dabei entsteht noch zusätzliches CO2 (-> Versuch).

Gleiches gilt auch für Überlegungen, das CO2 wieder zu Kohlenstoff zu reduzieren. Als Reduktionsmittel soll Magnesium dienen. Klicke hier.

Zur Entfernung des CO2 aus der Atmosphäre auf die physikochemische Selbstreinigungskraft des Wassers zu setzen, das ja in ungeheuren Mengen auf der Erde vorhanden ist, ist zumindest, was die Löslichkeit des CO2 angeht, auch nicht überzeugend. Hier spielen zu viele chemische Gleichgewichte eine Rolle (-> Versuch). Diese sind auch für die temporäre Wasserhärte bedeutsam.

Zur CO2-Fixierung gibt es neben der präventiven Einschränkung der Emission nur einen Weg, nämlich den, den uns die Natur gewiesen hat. Denn mit dem Treibhauseffekt ist das Leben vor allem im Meer schon einmal fertig geworden - als es den Menschen noch nicht gab, vor 600 Millionen Jahren. Der Weg heißt fotosynthetische Fixierung des Kohlenstoffdioxids.
Denn Kohlenstoffdioxid ist eng mit den Lebenskreisläufen verbunden:

In einer gesunden Umwelt halten sich Verbrauch und Freisetzung von Kohlenstoffdioxid die Waage.

Lebewesen, die Kalkschalen aufbauen, wie Kalkalgen, Korallen und Weichtiere, sind ebenfalls wichtig für die Entsorgung von CO2 unerlässlich. Das zeigen wir am Beispiel der Weinbergschnecken.

CO2-Fixierung auf biologischem Wege bedeutet also Naturschutz, Stopp der Erosion der Böden und Stopp der Zerstörung von Pflanzen, Rekultivierung der abgeholzten und verbrannten Wälder sowie der Steppen und Wüsten.
Hinzu kommt der Schutz der Gewässer vor Aufheizungen und vor giftigen Einleitungen.


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Letzte Überarbeitung: 12. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek