Vorwort zur Webseitengruppe „Salz“

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Die Vielfalt der Stoffklasse „Salze“ ist erstaunlich. Wir befassen uns in dieser Webseitengruppe aber nur mit dem Salz schlechthin: Natriumchlorid, NaCl.

Jeder Chemielehrer kennt die Schwierigkeit bei der Einführung des Salzbegriffs: Vor allem betrifft das die Diskrepanz zwischen dem Salzbegriff aus der häuslichen Umgebung und dem aus den chemischen Labors. Sie ist nur noch zu vergleichen mit den Schwierigkeiten, den Stoff-Begriff im Anfangsunterricht der Chemie zu vermitteln.

Denn die meisten Menschen, die im Chemieunterricht nicht richtig aufgepasst haben, stellen sich unter Salz sowieso nur eines vor: Kochsalz. Alle kennen es. Sie nennen seinen Geschmack "salzig", und so ist es seit langem und wird wohl auch so bleiben. Die Bezeichnung Kochsalz assoziieren viele gleich mit der Küche - aber mit dieser Bezeichnung ist das Kochen bei der Herstellung gemeint. Langezeit hat man Salzlösungen eingedampft, indem man die Sole kochte. Deshalb heißt es manchmal auch Siedesalz.

Es gibt aber noch viele andere Bezeichnungen für Natriumchlorid, was zeigt, wie wichtig diese Substanz für uns ist. Wie gesagt, für die meisten ist das nur Küchensalz, das man zum Verfeinern von Speisen nimmt oder auf das morgendliche Frühstücksei streut. Wer es sich dann einmal genauer anschaut (vielleicht sogar mit einer Lupe), sieht lauter kleine Würfel und wundert sich vielleicht, wie die zustandekommen.

Bild 1: Küchensalz (vergrößert; Foto: Blume)


Kochsalz ist und war nie aus der Menschheitsgeschichte wegzudenken. Viele Orts-, Landschafts- und Flussnamen in Deutschland hängen direkt oder indirekt mit Begriffen um dieses Salz zusammen. Klicke hier.

Dazu ist Salz in vielen sprachlichen Bedeutungen verbreitet. Man spricht von einer „gesalzenen Rechnung“. Man bringt Salz und Brot ins neu erbaute Haus und wünscht damit, dass den Besitzern nie die Nahrung und das Geld ausgehen möge, damit sie also nicht zu Leuten werden, die „nicht das Salz zum Brot haben“.

Bild 2: Salz und Brot
(Foto: Blume)


Früher kannte man nur die natürliche, letztlich also die physiologische Bedeutung von Kochsalz, zu der auch die Lebensmittelkonservierung gehörte. Niemand hätte im Entferntesten daran gedacht, Salz z. B. zum Abtauen von Glatteis vor der Haustür zu verschwenden. Es war in manchen Gegenden so kostbar wie Gold!

Heute ist noch die Bedeutung des Salzes für die technische Chemie und für die Alltagschemie hinzugekommen, die den Rahmen der natürlichen Bedeutung zu sprengen scheint. Das hat u. a. auch seinen Grund in der Massenproduktion dieses einmal kostbaren Wirtschaftsguts. Nur etwa 5 % der Kochsalz-Produktion werden zur Lebensmittelbearbeitung genutzt.

Hinzu kommt, dass mehr denn je Kochsalz, seine Gewinnung und Verarbeitung im Verdacht stehen, umweltschädigend zu sein.

Zum Thema „Salz“ gibt es ein sehr schönes, ergänzendes Buch mit gut gemachten Texten und schönen Bildern.

Fred Lange: Salz. Reihe terra magica. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2007.

In diesem Bildband, in dem ich gerne blättere, steht nicht so sehr das Chemisch-Physikalische im Vordergrund, sondern es wird in erster Linie gezeigt, welche Bedeutung für die Menschen das Salz früher hatte und heute noch hat. Dort findet man auch das berühmte Zitat des Chemikers Justus von Liebig:

Salz ist unter allen Edelsteinen der Wertvollste!


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Letzte Überarbeitung: 24. März 2011, Dagmar Wiechoczek