Vor Brombeeren wird gewarnt

In der Zeitung stand vor kurzem, dass zwei Kinder beim Brombeerpflücken auch Tollkirschen verzehrt haben. Sie werden rechtzeitig in ein Krankenhaus eingeliefert, wo man sie durch verschiedenste Maßnahmen rettete.

Die Pflückstelle muss man sich vorstellen wie auf dem folgenden Bild: Hier erkennt man einträchtig nebeneinander stehend einen Brombeerstrauch und eine Tollkirschenstaude - beide übersäht mit schwarzvioletten Früchten.

Bild 1: Tollkirsche und Brombeere
(Foto: Blume)


Wie alt waren die Kinder, 4 und 5? Mitnichten, ihr Alter betrug 10 bzw. 12 Jahre.

Man fragt sich, wie man überhaupt Tollkirschen und Brombeeren miteinander verwechseln kann. Doch wohl nur dann, wenn man nicht weiß, dass es so etwas Gefährliches wie die Tollkirsche gibt.

Was lehrt uns das? Schüler sind nicht mehr vorbereitet auf Gefahren, die seitens der Natur lauern. Dazu kommt, dass sie oftmals von der Natur abgenabelt sind.

Das sollte wieder ein Anlass sein, darüber nachzudenken, welchen Stellenwert die Biologie überhaupt noch im Schulunterricht hat. Heute lernen Zehntklässler in Mitmachlabors, wie man die DNA eines Neandertalers sequenziert - aber Elementares wie Kenntnis der wichtigsten Giftpflanzen unserer Umgebung bleibt draußen vor. Das betrifft nicht nur die natürliche, sondern auch die künstlich gestaltete Umgebung: In Parks und Gärten tummeln sich heute die verschiedensten Pflanzen, von denen eine Vielzahl giftig ist. Beispiele sind Kirschlorbeer, Goldregen, Pfaffenhütchen, Seidelbast, Liguster und Eibe. Auf der Wiese wächst der Gefleckte Schierling. Zur Biochemie der Tollkirsche klicke hier.

Wenn das Ganze nicht so traurig wäre, könnte man sich an diesen Witz erinnern:

Der kleine Klaus fragt den Papa: „Haben Brombeeren Beine?“
„Nein mein Sohn. Wie kommst du darauf?“.
“So´n Schiet, dann habe ich einen Mistkäfer gegessen!“.


Bild 2: Mistkäfer-Hochzeit
(Foto: Blume)


Übrigens sehen Brombeeren so aus:

Bild 3 (Foto: Blume)


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Letzte Überarbeitung: 25. September 2013, Dagmar Wiechoczek