Es ist wieder Zeit für die Mineralien- und Fossilienbörse. Da gibt es für wenig Geld Goldmineralien zu kaufen. Klick mich an! Bild 1: Elementares Gold auf Quarz
Gold heißt auf lateinisch aurum. Daher kommt auch das chemische Symbol für Gold: Au. Wer das weiß, hätte bei Günther Jauch die Frage, wie man Amrum durch Änderung eines Buchstabens vergolden könnte, leicht beantworten können.
Bild 2: Blattgold
1. Elementar, also metallisch. Man nennt es Gediegenes Gold. 2. Gebunden in seltenen Mineralien, vor allem mit Tellur. Ein Beispiel ist das Goldtellurid AuTe2, bekannt als Calaverit. Diese Erze spielen aber keine große Rolle. Entstanden sind Gold bzw. Goldmineralien wie der Begleiter Quarz durch hydrothermale Anreicherung, also unter dem Einfluss von Hitze und Wasser. Auch im ebenfalls hydrothermal entstandenen Pyrit ist Gold zu finden - merkwürdigerweise sieht Pyrit ja aus wie Gold („Katzengold, Fool´s Gold“). Man spricht dann von primären Lagerstätten und von Berggold. Wenn die Primärmatrix verwittert, wird das gediegene Gold freigesetzt und sammelt sich in Sekundärlagerstätten an. Man nennt es dann Seifengold. Es besteht aus feinen Flittern oder auch aus größeren Goldkörnern, den sagenhaften „Nuggets“. Auch Wagners „Rheingold“ ist letztlich hier einzuordnen… Weiteres Gold fällt an, wenn die bei der elektrolytischen Raffination von Kupfer oder Silber anfallenden Anodenschlämme aufgearbeitet werden. Hinzu kommen die Verfahren zum Recycling von ausgedienten EDV-Anlagen (usw.). Das sind letztlich auch sekundäre Lagerstätten.
1. Gold aus sekundären Lagerstätten
Damit entgehen einem aber die feinen Goldflitter und Goldstäube. Um diese abzufangen, nutzte man früher ein nicht entfettetes Schaffell. Man leitete die goldhaltigen Schlämme und Gewässer darüber. Die feinen Goldflitter blieben im Wollfett hängen. Letztlich ist das eine Adhäsion. Darauf beruht die griechische Sage von Iason und dem Goldenen Vlies.
Man kann das feinverteilte Gold auch mit Königswasser herauslösen. Das Verfahren ist heute jedoch nicht mehr gebräuchlich, vor allem auch, weil man das gebildete Goldsalz wegen der starken Säure nicht ohne weiteres abtrennen kann.
Beim Amalgamverfahren wird goldhaltiger Boden mit Quecksilber geschüttelt und das Gold extrahiert. Denn Quecksilber vermischt sich sehr gut mit Gold; es bildet sich Amalgam, eine lösungsähnliche Legierung.
Man destilliert das Quecksilber ab und erhält einen Goldrückstand. In primitivster Form wendet man das praktisch zum Beispiel im Amazonasgebiet an. Die Folgen für die Umwelt kann man sich vorstellen. 2. Gold aus primären Lagerstätten
Das meist genutzte Verfahren ist jedoch die 1887 erfundene Cyanidlaugerei. Dazu wird der goldführende Schlamm mit Kalium- oder Natriumcyanid-Lösung aufgeschlämmt. Man leitet anschließend Luft hindurch.
Dabei wird das Gold oxidiert; es bildet sich der gut in Wasser lösliche, farblose Komplex Dicyano-aurat(I). Was ist der Grund für die leichte Oxidierbarkeit von Gold in Gegenwart von Cyanid-Ionen? Das Redoxpotential von Sauerstoff ist mit E°(O2/H2O) = +1,23 V doch kleiner als das von Gold, so dass Gold durch Sauerstoff nicht angegriffen werden kann. In einer Lösung, die Cyanid-Ionen enthält, verringert sich das ursprüngliche Redoxpotential des Goldes durch die Bildung des sehr stabilen Dicyano-aurat(I)-Komplexes um 1,49 V. Grund: Die Komplexbildung ist exotherm. Genau genommen ist sie exergon, d. h. es wird "Gibbssche Freie Energie" (ΔG) freigesetzt. G ist direkt proportional zum Standardpotential E°. Das gilt auch für die Differenzen. (n ist die Zahl der übertragenen Elektronen, F die Faraday-Konstante und ΔE die Änderung der Spannung.) Diese zusätzliche Freie Energie senkt deshalb das Redoxpotential des Edelmetalls, so dass es nun vom Sauerstoff leicht oxidiert werden kann. (Analoges gilt auch für das Bleichen von Silberfotos durch Hexacyanoferrat(III) im Verlaufe der Farbfoto- und Dia-Herstellung.) Mit der Cyanidlaugerei werden auch die beim Recycling von EDV-Anlagen anfallende vergoldete Teile (siehe Bild 3 weiter unten) aufgearbeitet. Des weiteren werden Halden von geröstetem Pyrit mit Cyanidlauge berieselt. Auf diese Weise wird in den USA eine große Menge an Gold gewonnen.
Das unedlere Zink reduziert den Goldkomplex. Dabei entsteht der Tetracyanozinkat(II)-Komplex, und das reine Edelmetall fällt als Schlamm aus. Der Goldschlamm wird abfiltriert. Auch dieses Verfahren ist äußerst umweltschädlich, da die Abwässer stark cyanidhaltig sind. Das war vor allem vor kurzem in Rumänien der Fall, als es zu Dammbrüchen kam und weite Bereiche sowie Flüsse bis in die Donau vergiftet wurden.
Im Anodenschlamm der Elektrolyseanlage finden sich die noch edleren Platinmetalle. Unedlere Metalle verbleiben in der Lösung. Dieses Verfahren kann man leicht anhand von Kupfer demonstrieren (-> Versuch).
Klick mich an! Bild 3: Goldmünzen
Viel Gold wird auch von Zahnärzten verwendet. Wie man das Zahngold aus gezogenen Zähnen mit Citronensäure herauslösen kann, erklären wir hier. Eine große Rolle spielt Gold in der Elektronik und EDV-Technik. Die Kontakte von Speicherkarten sind oft vergoldet. Auch andere Teile, die beim Computer Verwendung finden, enthalten Goldbeschichtungen. Auf Scheckkarten entdeckt man den goldenen Chip. Bild 4: Gold in der EDV
Bild 5: Goldfolie. Aufsicht und Durchsicht gegen Licht
Rüdiger Blume
[2] L. F. Trueb: Die chemischen Elemente. S. Hirzel Verlag. Stuttgart 1996. [3] G. Jander, E. Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie. S. Hirzel Verlag. Stuttgart 1962.
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