Fischer vor Mauritius
(Foto: Daggi)


Ein Vorwort
Die Bedeutung des Wassers für das Leben

In manchen Kreuzworträtseln ist dieses Item zu finden: Geruch-, farblose Flüssigkeit. Die Lösung lautet: Wasser.

Es ist lobenswert, wenn man sogar im Rahmen eines Kreuzworträtsels anregt, über naturwissenschaftliche Inhalte nachzudenken. Dass Wasser aber mehr ist als eine geruch-, geschmack- und farblose Flüssigkeit, muss unbedingt erarbeitet werden, am Besten zusammen mit den Schülern. Dabei soll die vorliegende Webseitengruppe „Wasser und Leben“ mitwirken.


Wasser als eines der klassischen Vier Elemente
Früher gab es die Vier-Elemente-Lehre: Die Vier Elemente sind Wasser, Erde, Luft und Feuer. Als Elemente sind sie keine „zusammengesetzten Körper“. Aus deren Eigenschaften und Wechselwirkungen untereinander sollten sich alle Phänomene der Natur erklären lassen.

Unter dem Elementbegriff Wasser wurden alle Flüssigkeiten zusammengefasst. Alkohol zum Beispiel war Aqua vitalis (daher Aquavit). Wodka ist die russische Übersetzung für „Wässerchen“. Salpetersäure war das Scheidewasser (in Frankreich eau fort, starkes Wasser), was erlaubte, Gold von Silber zu trennen („scheiden“). Dass Wasser aber kein Element ist, sondern im 18. Jahrhundert durch Lavoisier als zusammengesetzter Stoff, nämlich als Oxid entlarvt wurde, beschreiben wir hier.


Ist Wasser (wie es oft im Märchen heißt [17] ) wirklich das Medium des Lebens?
Das stimmt ohne Zweifel! Wasser ist tatsächlich Grundlage allen Lebens in der Form, wie wir es kennen oder es uns überhaupt vorstellen können. Im Wasser ist das Leben entstanden, die meisten Lebewesen bestehen zum größten Teil aus Wasser! Auch wir Menschen sind eigentlich nur strukturiertes Wasser.

Um das zu verstehen, muss deshalb zunächst geklärt werden: Was überhaupt ist Leben? Was sind Lebewesen?


Unser wichtigstes Lebensmittel Wasser ist pure Chemie
Es ist notwendig, dass wir uns zunächst mit der chemischen Verbindung Wasser und mit seiner Molekülstruktur befassen. Denn wie unsere Altvorderen meinen manche Leute immer noch, dass Wasser eines der vier Elemente sei. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch die folgende, für Chemiker ausgesprochen witzig klingende Zeitungsmeldung:

Neue Westfälische 27.07.2000


Gibt es Wasser ohne Chemie? Wohl kaum, denn Wasser ist wie jede andere Substanz pure Chemie. Es ist sogar eine der lebensnotwendigsten Chemikalien, die es gibt! Reines Wasser ist so sauber, geradezu das Symbol für chemische Reinheit und Sauberkeit!
Denken wir an unser Trinkwasser! Welch ein Genuss ist das Trinken von Mineralwasser an einem heißen Tag! Mit Wasser wird sogar getauft... Flüsse wie der Ganges in Indien sind heilig. An Quellen pflegten die Germanen ihre Helden wie den Siegfried umzubringen. Die Mayas entsorgten ihre Jungfrauen in heiligen Brunnen. Dass die urigen Hunnen (wie Zeitzeugen naserümpfend anmerkten) ihre Wäsche und wahrscheinlich auch sich selbst nie gewaschen haben, soll dem Vernehmen nach daran gelegen haben, dass sie Angst hatten, damit ihre guten Wassergeister zu beleidigen!


Wasser ist für jede Überraschung gut
Nachdem wir also Wasser anhand seiner chemischen und physikalischen Besonderheiten als besondere, herausragende Chemikalie kennengelernt haben, befassen wir uns damit, was für teilweise unbekannte und umso mehr überraschende Auswirkungen seine stofflichen Eigenschaften für das Leben und insbesondere für uns Menschen haben.
Wasser ist ein erstaunlich chemisch stabiles Löse- sowie Transportmittel für Salze, Lebensmittel und Gase. Es ist außerdem aufgrund seiner weiten Temperaturbereiche zwischen den Aggregatzuständen ein hervorragender Energiepuffer.
Das alles macht Wasser unerlässlich für die Ausgewogenheit der biochemischen Abläufe in Lebewesen.
Das gilt aber auch für die Abläufe innerhalb der Erdatmosphäre. Wasser ist nämlich der wichtigste Steuerungsfaktor unseres Erdklimas. Dass Wasser für Wärme und für Kühlung sorgt, betrifft auch seine Anwendungen in Küche und Technik.
Dazu sorgt es aufgrund seiner Dichteanomalie für ständige Bodenerneuerung und ist für das Pflanzenwachstum unerlässlich.
Last but not least: Wasser ist zusammen mit CO2 Edukt bei der pflanzlichen Fotosynthesereaktion, die uns mit Kohlenhydraten versorgt.
Den Wert des Trinkwassers erkennt man erst, wenn keines mehr da ist. Wir diskutieren deshalb den Umstand, dass Süßwasser Mangelware ist. Der Mangel wird durch die Rolle des Wassers als Hygienemedium immer mehr verstärkt. Hilft da der Exodus auf andere Planeten? Treffen wir dort auf andere Lebewesen, deren Existenz nicht mit dem Vorkommen von Wasser verknüpft ist? Gibt es flüssigen Ersatz für Wasser?


Einordnung des Themas in den Unterricht
Die Bedeutung des Wassers für das Leben lässt sich als fächerübergreifendes Thema in Chemie und Biologie einbringen. Man sollte es so unterrichten, dass sich die Schüler bewusst werden, wie wichtig Wasser für sie persönlich ist und weshalb es sich lohnt, Wasser nicht zu verschmutzen und so wenig wie möglich zu verschwenden. Damit ordnet sich dieser Lehrstoff in unseren großen Themenkreis "Umwelt" ein.

Naturwissenschaftlich orientierter Unterricht in Umweltfragen darf nicht in ein Soziologieseminar ausufern. Zu allen Texten haben wir deshalb wie immer Vorschläge und Vorschriften für einschlägige Experimente mit Wasser zusammengestellt.


H2O ist die wohl bekannteste chemische Formel
Diese Formel kennt jeder, auch derjenige, der nichts mit Chemie am Hut hat. Selbst solche Leute dürften den folgenden Chemiker-Kalauer verstehen:

Was ist der Unterschied zwischen einem Chemiker und einer Hebamme? Der Chemiker sagt „H2O“. Die Hebamme sagt: „ Oha, zwei…!“.


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Literatur


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 06. November 2013, Dagmar Wiechoczek